Moderation als wichtige Kommunikationskompetenz in der Führung
- aaltrock
- vor 1 Tag
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Aktualisiert: vor 12 Stunden
Moderation ist ein wichtiges Kommunikationsinstrument im Alltag einer Führungskraft.
Moderation im Arbeitskontext: Vielseitigkeit und Herausforderungen
Moderation ist ein essenzielles Element erfolgreicher Zusammenarbeit in Unternehmen. Sie kommt in verschiedensten Kontexten zum Einsatz: Teammeetings, Arbeitskreise, Strategie-Workshops bis hin zu Entscheidungsprozessen und Konfliktlösungen.
Besonders Führungskräfte stehen dabei oft vor der Herausforderung, eine Doppelrolle zu übernehmen – als Moderator* und gleichzeitig als Vorgesetzter*.
Heute bedeutet Moderation im Unternehmenskontext nicht nur, einen Gesprächsverlauf zu steuern der Kreativität, Teamwork und Effizienz fördert. Es geht auch darum, einen Dialograum zu gestalten, in dem jede und jeder seine Meinung äußern kann, ohne dass die Diskussion aus dem Ruder läuft. So kann gerade im Teamkontext psychologische Sicherheit gefördert werden.
Der Ursprung des Verbs ‚moderieren‘ findet sich bereits im 16. Jahrhundert. Es ist dem Lateinischen 'moderare' (u.a. beherrschen, mäßigen, zügeln, leiten, lenken) entlehnt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde es erstmals im deutschen Rundfunk verwendet, in der Bedeutung von "eine Sendung mit einleitenden Worten versehen bzw. durch eine Sendung führen".
Heute sind Moderationen überall erlebbar. Wir schauen auf den beruflichen Kontext insbesondere von Führungskräften und Projektleiter:innen.
Die Rolle und Aufgaben eines Moderators oder einer Moderatorin
Ein guter Moderator sorgt dafür, dass Meetings strukturiert, zielgerichtet und partizipativ verlaufen.
Dabei übernimmt er oder sie folgende Aufgaben:
Strukturierung des Prozesses: Der Moderator plant den Ablauf, setzt die Agenda und stellt sicher, dass die Diskussion nicht vom Thema abweicht.
Aktive Steuerung der Kommunikation: Er achtet darauf, dass alle Beteiligten gleichermaßen zu Wort kommen und moderiert Diskussionen so, dass eine konstruktive Atmosphäre gewahrt bleibt.
Neutralität bewahren: In einer klassischen Moderationsrolle nimmt die Person eine neutrale Haltung ein und fördert einen offenen Austausch.
Ergebnisorientierung: Ein Moderator hilft, Diskussionsergebnisse festzuhalten und nächste Schritte abzuleiten, damit Meetings oder Workshops erfolgreich enden.
Die Herausforderung der Doppelrolle als Führungskraft und Moderator
In unserer Workshopreihe für den Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) haben wir festgestellt, dass besonders Führungskräfte oft in die Rolle des Moderators schlüpfen. Im Gegensatz zur klassischen Moderation, die oft neutral ist, müssen Führungskräfte in dieser Rolle eine Balance zwischen Moderation und ihrer Verantwortung als Entscheidungsträger finden. Dies erfordert besondere Fähigkeiten wie aktives Zuhören, methodische Kompetenz und eine klare Kommunikation, um sowohl ergebnisoffene Diskussionen zu ermöglichen als auch notwendige Entscheidungen herbeizuführen.
Hierbei ergeben sich spezifische Herausforderungen:
Spannungsfeld zwischen Neutralität und Interessenvertretung: Während ein externer Moderator neutral bleibt, hat eine Führungskraft oft eigene Ziele, die sie im Blick behalten muss.
Machtgefälle: Mitarbeitende könnten sich in Diskussionen gehemmt fühlen oder Aussagen anpassen, wenn ihr Vorgesetzter zugleich Moderator ist.
Erwartungsmanagement: Es gilt, klar zu kommunizieren, wann die Führungskraft als Moderator agiert und wann sie als Entscheidungsträger auftritt.
Führungskräfte mit hoher Moderationskompetenz können Teamarbeit dadurch gut steuern und zu gewünschten Ergebnissen bringen.

Fazit: Erfolgreiche Moderation durch Rollenklarheit und Methodenkompetenz
Unsere Workshopreihe hat gezeigt, dass eine bewusste Auseinandersetzung mit der Moderationsrolle essenziell ist. Führungskräfte sollten sich Techniken aneignen, um ihre Meetings und Workshops zielführend zu moderieren, ohne ihre Rolle als Führungsperson zu vernachlässigen.
Eine klare Trennung zwischen Moderation und Führung kann dazu beitragen, die Zusammenarbeit in Teams nachhaltig zu verbessern. So können Teammeetings z.B. auch abwechselnd durch Teammitglieder geleitet werden. Hier haben wir gute Erfahrungen in der Arbeit mit Teams gesammelt. Wer sich hierfür interessiert, kann gern hier nachlesen:
*Wegen der Lesbarkeit wird in diesem Artikel zum Teil auf das Gendern verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.
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